„Kinder, die durch Fördermaßnahmen daran gehindert werden, aus eigenem Antrieb für sie bedeutsames zu entdecken, verlieren ihr Interesse am eigenen aktiven Entdecken, am Erkunden und Gestalten ihrer Umwelt.
Sie werden abhängig von den Anregungen, die von außen an sie herangetragen werden. Sie machen die Erfahrung, dass es auf ihre Ideen und Gestaltungslust nicht ankommt. Sie können sich nicht mehr über sich selbst begeistern, sondern bestenfalls noch über das, was von außen an sie herangetragen wird.“
Gerald Hüther
Spiel ist die Hauptaneignungstätigkeit der Kinder. Sie ist eine selbstbestimmte Tätigkeit, in der die Kinder ihre Lebenswirklichkeit konstruieren und rekonstruieren.
Die Kinder setzen sich im Spiel schon früh mit ihrer Umwelt auseinander, sie erforschen, begreifen und erobern sich die Welt. Sie verbinden immer einen Sinn mit ihrem Spiel und seinen Inhalten. Für die Kinder ist dabei die Handlung wesentlich und nicht das Ergebnis. Sie lernen im Spiel freiwillig und mit Spaß, über Versuch und Irrtum sowie gleichzeitig ohne Versagensängste. Das freie Spiel bietet den jüngeren und älteren Kindern vielfältige Möglichkeiten, selbstbestimmt zu handeln und mitzubestimmen. Das Spiel ist für das Kind ein ernstes und wichtiges Tun sowie ein selbstbestimmtes und ganzheitliches Lernen mit starker emotionaler Beteiligung, mit geistiger und körperlicher Anstrengung, mit Ausdauer und Konzentration, Einfallsreichtum und Flexibilität sowie Sorgfalt und Tempo. Gleichzeitig üben sie im Spiel die Bewältigung von Schwierigkeiten und die Einhaltung von Regeln.
Daher räumen wir dem freien Spiel einen großen Raum in unserem täglichen Ablauf ein. Wir unterstützen die Kinder darin selbst zu entscheiden, was, wann, wie lange und mit wem sie spielen möchten. Indem wir ihnen – falls nötig – beim Aushandeln von Regeln und dem Finden von möglichen Lösungswegen bei Streitigkeiten helfen, können die Kinder bei zukünftigen Konflikten darauf zurückgreifen. Dabei legen wir Wert darauf, dass kein Kind ausgegrenzt wird. Wir setzen keine Tabus und erinnern die Kinder ggf. an unsere verabredeten Regeln und Grenzen.
„Spiel ist die höchste Form der Kindesentwicklung“
Friedrich Fröbel