„Kinder sollen mehr spielen,
als viele Kinder es heutzutage tun.
Denn, wenn man genügend spielt,
solange man klein ist,
dann trägt man Schätze mit sich rum,
aus denen man später
sein ganzes Leben lang schöpfen kann.
Dann weiß man, was es heißt,
in sich eine warme geheime Welt zu haben,
die einem Kraft gibt,
wenn das Leben schwer ist.“
Astrid Lindgren
Wir arbeiten in altersgemischten und teiloffenen Gruppen. Für die Umsetzung im Alltag bedeutet das, dass jedes Kind einer Gruppe zugehörig ist, welche ihnen Orientierung und Sicherheit bietet. In der Gruppe finden bspw. die Mahlzeiten sowie gezielte Angebote statt. In den freien Spielphasen stehen den Kindern alle Räume, also auch die der anderen Gruppen, zur Verfügung.
Unsere Räume
Die drei Gruppenräume, der Schlafraum, das Parkettzimmer und der Wintergarten sind in Funktionsbereiche für Rollenspiele, Konstruktionsspiele, zum Lesen und Musikhören, für gestalterisch-kreative Arbeiten und Bewegungsmöglichkeiten gegliedert. Ferner sind im Kinderkreisel verschiedene Instrumente und Gerätschaften für Musik, Bewegung und Tanz vorhanden.
Unsere Räume bieten den Kindern Möglichkeiten und Platz zum Spielen – sowohl allein als auch in Klein- oder Großgruppen. Gleichsam sind Möglichkeiten gegeben sich zurückzuziehen. Durch die Aufteilung und altersentsprechendes Materialangebot werden selbstbestimmte Lernprozesse ermöglicht.
Viele Materialien und Funktionsbereiche sind bewusst nur jeweils einmal vorhanden (z. B. Puppenecke und Kaufmannsladen in der roten Gruppe, Holztiere in der gelben Gruppe und Kappla Steine in der blauen Gruppe), so dass gezielt Funktionsbereiche und somit alle Räume aufgesucht werden können. Diese Möglichkeiten fördern das gruppenübergreifende Spiel der Kinder, das Knüpfen von neuen Kontakten und Bilden von Freundschaften.
Für alle Feste, für den Musikkreis und das Turnen innerhalb der Gruppe steht uns das Parkettzimmer zur Verfügung. Dieses mit Polstern, Sprossenwand, Kasten und Bank ausgestattete Zimmer wird außerdem täglich im Freien Spiel von den Kindern genutzt. Hier können sie leicht vielfältige Bewegungserfahrungen sammeln.
Die Bildungsbereiche des Berliner Bildungsprogrammes
In unserem Tagesablauf arbeiten wir kompetenzorientiert und berücksichtigen dabei das Berliner Bildungsprogramm mit seinen weit gefächerten Bildungsbereichen. Diese verschiedenen Bildungsbereiche finden sich als Querschnittsthemen in unserem realen Alltag als Bausteine in Planung, Organisation und Gestaltung unserer pädagogischen Arbeit immer wieder, die sich beispielhaft wie folgt darlegen:
Bildungsbereich: Gesundheit
Die Kinder lernen in alltäglichen Situationen vieles über ihren Körper. Hygiene und Körperpflege werden genauso zum Thema gemacht, wie gesundes Essen und Essverhalten.
Lernen ist mit Körpererfahrung verbunden. Den Körper wahrzunehmen ist elementar für die kindliche Entwicklung. Durch Bewegung und die Entwicklung zunehmender körperlicher Geschicklichkeit, können die Kinder ein positives Verhältnis zu ihrem Körper entwickeln.
Bildungsbereich: soziales und kulturelles Leben
„Bisher war es wichtig, dass jeder, der anders ist, die gleichen Rechte hat.
In Zukunft wird es wichtig sein, dass jeder das gleiche Recht hat, anders zu sein“
Willem de Klerk
Im „Sozialraum“ Kindergarten machen Kinder ihre ersten sozialen Erfahrungen außerhalb ihres Zuhauses. Sie sollen durch gemeinsames Spielen und Lernen ein positives Weltbild entwickeln, unabhängig aus welcher Familie sie stammen, welche kulturellen Wurzeln sie haben und welche Stärken sie mitbringen. Diversität, Traditionen, Kulturen, Werte, Sprachen und Individualität werden respektiert und zum Thema gemacht.
Bildungsbereich: Kommunikation, Sprache, Schriftkultur und Medien
Sprachliche Bildung durchzieht nahezu alle pädagogischen Situationen und Bildungsbereiche. Wir begleiten die Kinder mit einer alltagsintegrierten Sprachförderung. Sie basiert auf Dialog und Partizipation der Kinder. Die Kinder sollen unterstützt werden, einen kompetenten Umgang in der Kommunikations- und Medienkultur zu entwickeln.
Bildungsbereich: Kunst, Bildnerisches Gestalten, Musik, Theaterspiel
Die Kinder haben bei uns verschiedene Möglichkeiten, kreativ ihre Bedürfnisse, Emotionen und Interessen auszudrücken. Um die Welt zu verstehen und zu gestalten, setzen Kinder ihre Sinne, Emotionen und Ausdrucksmöglichkeiten ein. Kindliche Erkenntnis ist nicht das Produkt pädagogischen Bemühens, sondern entwickelt sich in der aktiven Auseinandersetzung des Kindes mit der Umwelt.
Bildungsbereich: Mathematik
Das Kind macht erste Erfahrungen mit Zahlen, Mengen, Raum und Zeit sowie mit Ordnen, Schätzen und Vergleichen. Dabei entwickeln sich die Grundlagen für mathematisches Denken.
Bildungsbereich: Natur-Umwelt-Technik
Durch Beobachten und Experimentieren gewinnen die Kinder eine Vorstellung davon, wie die Welt funktioniert und sammeln naturwissenschaftliche Erkenntnisse über Natur und Umwelt.
„Kinder lernen mit Kopf, Herz und Hand“
J.H. Pestalozzi